In unserer schnuckeligen Unterkunft - bestens bekannt aus dem Vorjahr - empfing uns auch in diesem Jahr unser Vermieter gewohnt freundlich und aufmerksam.
Da fällt's nicht arg schwer, sich auf Urlaub einzustellen und die Urlaubszeit als Abstandszeit zum Alltäglichen anzugehen.
Geringfügig irritiert waren wir über ein Achtungschild im Garten. Sieht ihm gar nicht ähnlich, das so herumstehen zu lassen.
Sieht ihm doch ähnlich, stellten wir fest, denn diesem Achtungschild wohnt eine besondere Funktion inne: drehen wir es mit der roten Markierung zum Hof hin, bedeutet dies: bitte keine Gartenarbeiten seitens des Vermieters, wir wollen unsere Ruhe haben. Weiße Seite zum Hof = er kann loslegen: Unkraut jäten, Rasen mähen etc. Genial und erwähnenswert, denn nicht oft begegnet einem solche Rücksichtnahme.
Dies allein würde uns nicht zum Göttinnengefühl hochkatapultieren, nein, da ist noch mehr:
- der Salat, der an der Türe hängt,
- die Tomaten, frisch gewaschen,
- die ersten Himbeeren dieses Jahres
- und die ersten Kartoffel, die am besten schmecken, wenn...
Keine Vollverpflegung, sondern kleine Aufmerksamkeiten aus der Ernte des eigenen Gartens zum Wohlbefinden der Gäste. Nicht alltäglich, oftmals nicht üblich, auf jeden Fall erwähnenswert.
Dass er mein Auto mit beherztem Wasserstrahl von seiner Staub- und Sandschicht befreite, war nicht unbedingt nötig, aber so ganz unter uns: ich habe nichts dagegen und finde es ehrlich gesagt so richtig nett.
Übrigens: unser Vermieter ist nicht der einzig Aufmerksame, Hilfsbereite, dem oder der wir hier begegnen. Seien es Dorfbewohner, die wir nach dem Weg zu einem unserer steinigen Zielobjekte befragen, seien es die Mitarbeiterinnen im Office du Tourisme, die ohne zu Zögern einen Brief in Empfang nehmen, den der Postzusteller an die ausgewiesene Adresse zu liefern unfähig ist - das ist nicht die Bandbreite der verpflichteten Dienstleister, die ihren Job gut machen, sondern das sind die Bewohner und Bewohnerinnen dieses Landes, die offensichtlich einfach nur freundlich, aufmerksam und hilfsbereit sind.
Das ist für uns erwähnenswert. Und das läßt gefühlte Göttinnen wie uns anderen Radlern oder Fußgängern in der flüchtigen Begegnung des Aufeinandertreffens ein munteres Bonjour entgegenschmettern.
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