Freitag, 29. Mai 2009

Ile aux Moines

Der Golf von Morbihan präsentiert sich mit einer Fülle kleinerer und größerer Inseln. 2 mal bereits statteten wir Gavrinis einen Besuch ab. Vielleicht ist dies etwas vermessen, aber Gavrinis werden wohl eher nur diejenigen ansteuern, die der wunderbaren Anlage dort einen Besuch abstatten wollen (nur als geführte Tour möglich). Zu Gavrinis werde ich vielleicht in einem späteren Eintrag unter Rückgriff auf die Fotos des Vorjahres noch einmal schreiben. Soviel aber schon jetzt: Gavrinis ist eine mit der besterhaltenen Anlagen, restauriert, erforscht, denn im Inneren präsentieren sich dem betrachtenden Auge wunderbare, wenn auch uns kaum verständliche Steinzeichnungen, -ritzungen. Und auch verständlich, aber schon schade: Fotografieren nicht erlaubt. Uns zog es in diesem Jahr zur Ile aux Moines. Wen wundert es: natürlich auch hier, wie auch auf etlichen anderen Inseln, Spuren der steinzeitlichen Bautätigkeiten. Ein Blick auf die Karte von Ile aux Moines zeigt die Übersichtlichkeit dieser Insel: gerade mal 610 Einwohnende, ungefähr 6 km lang und 3 km breit. Ideal, um sich direkt nach der Ankunft ein Fahrrad zu mieten und loszuradeln. Typisch bretonisch - schmale Gassen, Blühendes rechts und links des Weges, die Hausmauern hinab und wieder hinauf. Alles ein wenig kleiner als in einer Großstadt, ruhiger, langsamer. Ein Tipp: nicht unbedingt direkt am Hafen die Gastronomie- und Radverleihmöglichkeiten nutzen, sondern ruhig einige Schritte in den Ort gehen; es gibt ein vielfältiges Angebot. (Aber bitte vielfältig mal auf die Gesamtzahl Inselbewohnende runterrechnen = mehreres von allem, aber nicht üppige Auswahl). Die Touristinformation befindet sich ebenfalls direkt am Hafen, hat aber nicht unbedingt mehr zu bieten als das, was man sich als Vorabinfo ggf. eh bereits besorgt hat. Der in der Info erhältliche Inselplan entspricht 1:1 demjenigen, der im Internet publiziert ist, mit Karte in der Tasche wandert es sich nur leichter als mit Notebook unter'm Arm. Zu Fuß oder per Rad: so manche Steigung läßt einen unerwartet die Beinmuskulatur entdecken. Aber die meisten kennen sicher den Spruch: wer sein Rad liebt, der schiebt - und das war dann bei der ein oder anderen Etappe ein wenig angesagt. Ist aber egal, denn Zeit sollte man sich ohnehin nehmen - herrlich die Eindrücke und Ausblicke. Die anderen Inseln liegen in greifbarer Nähe, vom eigenen Standort lediglich getrennt durch tiefblaues Wasser. Gelegentlich vorbeituckernde Boote zeugen von Austernfischerei, weiteren zu verrichtenden Arbeiten - aber bitte in Ruhe - und sich im Wind neigende Segelboote eröffnen Freizeitschippern bedingungslose Möglichkeiten sich auszutoben. Das haben wir natürlich auch, den - wen wundert's - auf der Ile aux Moines gibt es Dolmen und sogar einen Cromlech. Schade: einen entdeckten wir nicht in Ermangelung jeglicher Kennzeichnungen vor Ort. Und nach vielem Bergauf und Bergab fehlte dann doch etwas die Ausdauer, sich durch's Gebüsch jeden Pfades zu schlagen, um dann doch noch die Anlage zu finden. Na ja, es muß ja nicht jeder Stein betrachtet werden. Dolmen bei Bogliex Im Süden der Insel wartet dieser schöne Dolmen:
  • wie so viele auf einer Anhöhe gelegen mit grenzenlosem Ausblick in die Umgebung
  • gewaltige Deckenplatte, dennoch nicht monumental, erdrückend, sondern erstaunlich harmonisch
  • klar erkennbare Ritzungen an 2 Steinen.
Cromlech in Kergonan Wir hatten uns schon damit abgefunden: das war's dann, von Dreien haben wir nun einen entdeckt, redeten uns Zufriedenheit in die Befindlichkeit und dann: ein Blick über eine Mauer und vom hinteren Fahrrad zum vorderen "gepostet": Da isser! Ein Cromlech - vereinfacht für Menschen wie Sie und ich - ist eine große kreisförmige Anordnung von Steinen, oftmals am Ende einer Steinallee. Die Allee fehlt hier, aber so manche Steine recken sich noch munter in den blauen Himmel und halten jedem Wetter auch nach Jahrtausenden stand. Voila, dann doch noch ein gelungener Abschluß dieses schönen Ausflugs.

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